Der Einfluss des Lösungsmittels auf die Ergebnisse der optischen Rotationsbestimmung

6/29/2025

Die optische Rotationsspektroskopie wird häufig zur qualitativen oder quantitativen Analyse chiraler Verbindungen verwendet und spielt eine besonders wichtige Rolle bei der Analyse von Peptiden oder Verbindungen, die Aminosäuren enthalten. Kürzlich stießen wir auf eine Probe, die eine einzelne Aminosäure enthielt, und eines der Testkriterien für ihre Identifizierung war ihre spezifische optische Drehung. Allerdings wichen unsere Messergebnisse hinsichtlich der spezifischen optischen Drehung deutlich von den vom Kunden erhaltenen Daten ab, was zu Meinungsverschiedenheiten hinsichtlich der Qualität der Verbindung führte. Wir haben eine umfassende Untersuchung durchgeführt und festgestellt, dass die Hauptunterschiede auf die üblicherweise verwendeten chemischen Reagenzien mit hohem Standard zurückzuführen sind.

1. Unterschiede zwischen verschiedenen Qualitäten von Chloroformreagenzien

Laut Literatur verwendeten wir Chloroform als Lösungsmittel zur Probenvorbereitung für die Bestimmung der spezifischen Drehung dieser Verbindung. Natürlich verwendeten wir Reagenzien in Analysequalität (AR). Als unsere Daten jedoch große Unterschiede zu den Daten des Kunden zeigten, verwendeten wir Reagenzien höherer Chromatographiequalität (HPLC) zur erneuten Probenvorbereitung und stellten fest, dass die spezifische Drehung der Verbindung viel größer war als die Originaldaten. Da Chloroform durch Licht oxidiert werden kann und Chlorwasserstoff (HCl) entsteht, was wiederum die Verbindung beeinflusst, haben wir den pH-Wert des Chloroformreagenzes gemessen und konnten kein Problem feststellen. Schließlich überprüften wir das COA des Chloroforms und fanden heraus, dass Chloroformreagenzien in AR-Qualität eine bestimmte Menge Ethanol enthalten (nationaler Standard 0,3–1 %), um die Stabilität des Chloroforms zu gewährleisten, während der Ethanolgehalt in Chloroformreagenzien in HPLC-Qualität nicht angegeben ist, sodass wir annehmen, dass er 0 % beträgt. Generell wird angenommen, dass ein so geringer Ethanolgehalt keinen großen Einfluss auf die Bestimmung der spezifischen Drehung hat. Unsere experimentellen Ergebnisse zeigen jedoch, dass die spezifische Drehung derselben Verbindung in AR-Lösungsmittel und HPLC-Lösungsmittel einen Fehler von über 6 % aufweist. Zu diesem Zweck fügten wir dem Chloroform-Reagenz in AR-Qualität unterschiedliche Mengen Ethanol hinzu und führten anschließend eine Reihe von Tests zur spezifischen Drehung der Verbindung durch. Wir stellten fest, dass der Ethanolgehalt im Chloroform einen großen Einfluss auf die spezifische Drehung der Verbindung hat, wie in Abbildung 1 dargestellt.

Dieselbe Verbindung erreichte spezifische Drehungen von 116,64 bzw. 124,36 in AR-Lösungsmittel bzw. HPLC-Lösungsmittel. Dies zeigt, dass in Chloroform-Reagenz in HPLC-Qualität der Ethanolgehalt grundsätzlich auf oder nahe 0 % bestimmt wird, während das von uns verwendete AR-Reagenz etwa 0,75 % Ethanol enthält. Verschiedene Unternehmen verwenden möglicherweise spezifische Reagenzienkonzentrationen, um Testproben gemäß ihren eigenen Standardarbeitsanweisungen zu konfigurieren. Dies muss bei der Kommunikation zwischen Unternehmen geklärt und überprüft werden.

Spezifische Rotation

Tabelle 1 Zusammenhang zwischen der spezifischen optischen Drehung und dem Ethanolanteil im Lösungsmittel
(Beinhaltet nicht den Ethanolgehalt im AR-Reagenz Chloroform)

Die Beziehung zwischen der spezifischen optischen Drehung und dem Ethanolanteil im Lösungsmittel

Abbildung 1 Zusammenhang zwischen der spezifischen optischen Drehung und dem Ethanolanteil im Lösungsmittel
(Beinhaltet nicht den Ethanolgehalt im AR-Reagenz Chloroform)

2. Der Unterschied zwischen Filtern und Nichtfiltern

Bei dieser Untersuchung stellten wir außerdem fest, dass die schwebenden kleinen Partikel in der Lösung, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind, einen großen Einfluss auf die Stabilität des optischen Rotationstests haben. Nach der Filterung der Probenlösung mit einer 0,22-µm-Filtermembran aus organischem Material stimmen die Ergebnisse des Probentests innerhalb der vom Gerät ausgegebenen signifikanten Zahlen (drei Dezimalstellen) vollständig überein und weisen eine extrem hohe Wiederholbarkeit auf.

Tabelle 2 Unterschiede in den spezifischen Rotationsergebnissen zwischen Chloroform-Lösungsmitteln in HPLC-Qualität und AR-Qualität

Unterschiede in den spezifischen Rotationsergebnissen zwischen Chloroform-Lösungsmitteln in HPLC- und AR-Qualität
Tabelle 3 Unterschiede in den spezifischen Rotationsergebnissen durch Filtern und Nichtfiltern von Probenlösungen (gleiches Lösungsmittel)

Unterschiede in den spezifischen Rotationsergebnissen zwischen gefilterten und ungefilterten Probenlösungen (gleiches Lösungsmittel)

Abbildung 3 Unterschied in der spezifischen Drehung durch Filtern und Nichtfiltern der Probenlösung (gleiches Lösungsmittel)

Unterschied in der spezifischen Drehung durch Filtern und Nichtfiltern der Probenlösung (gleiches Lösungsmittel)

Abschluss

Das Auftreten und die Untersuchung dieses Problems haben uns zu der tieferen Erkenntnis geführt, dass wir bei der Formulierung von Testbedingungen nicht nur Reagenzien und Chemikalien von hohem Standard verwenden müssen, sondern auch ein detailliertes und ausreichendes Verständnis der verwendeten Materialien und Gegenstände, einschließlich der Reagenzien, haben und diese in den Betriebsverfahren angeben müssen, um sicherzustellen, dass unter angemessenen Testbedingungen die besten Testergebnisse mit hoher Wiederholbarkeit und Genauigkeit erzielt werden.
Hinweis: Das in diesem Artikel verwendete Polarimeter ist: AUTOPOL I, ein automatisches Polarimeter von Rudolph Research Analytical, USA, mit einer Temperaturregelung von 20 °C.

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